«Geschlecht ist nicht etwas, das mensch ist, es ist etwas, das mensch tut – ein ständig wiederholendes Tun», ist eins der berühmtesten Zitate von Judith Butler. They hat Wichtiges zur Queer-Theorie beigetragen. Judith Butler ist 1956 in Cleveland, einer Grossstadt in Ohio, geboren und somit heute 69 Jahre alt. Bereits their Eltern, eine Wirtschaftswissenschaftlerin und ein Zahnarzt, sind politisch aktiv gewesen. Judith Butler hat eine jüdische Schule besucht, in welcher them die hebräische Sprache gelernt hat. Zudem ist they in der Schule die jüdische Ethik nähergebracht worden, was wohl their Interesse geweckt hat, denn später hat they Philosophie studiert.
Mit 16 Jahren hatte Butler das erste Coming-Out und im Jahr 2019 hat they sich als non-binär definiert. They lebt mit der Politikwissenschaftlerin Wendy Brown in Berkley, Kalifornien.
Zusammen haben sie einen Sohn grossgezogen. Judith Butler arbeitet als Professor*in an der Universität in Kalifornien.
1990 hat Judith Butler ein Buch namens «Das Unbehagen der Geschlechter» veröffentlicht, was them viel internationale Aufmerksamkeit eingebracht hat. Einerseits hat they im Buch die Theorie der Performativität vorgestellt. Damit meint they, dass soziale Realitäten durch die Verwendung der Sprache entstehen. Durch Wiederholungen von bestimmten Normen und Sprechweisen wird es zur Realität. Dabei stützt Judith Butlers These auf die berühmte Aussage: «Es ist ein Junge.» Bei diesem Beispiel wird der Körper eines Babys direkt mit Männlichkeit verbunden, bevor das Kind selbst überhaupt sprechen kann. Butler behauptet daher, dass das Geschlecht nicht naturgegeben ist, sondern durch Wiederholung und Normen entsteht. Das eingangs genannte Zitat von them basiert ebenfalls auf dieser Theorie. Weitere Kritik hat Judith Butler an der von them benannten heterosexuellen Matrix geäussert. Unsere Gesellschaft stützt sich auf ein binäres Geschlechtersystem, welches zwei Kategorien beinhaltet: weiblich oder männlich. Dabei werden queere Identitäten, wie zum Beispiel trans und nicht-binär, ausgeschlossen. Die Gesellschaft sieht Mann und Frau als ein Gegenpaar an, welches füreinander geschaffen sei und sich gegenseitig ergänzen soll.
Judith Butler hat aber nicht nur die Queer-Theorie geprägt, sondern sich auch mit feministischen Themen befasst. They stört sich daran, dass beim Feminismus alle Frauen in eine Kategorie gefasst werden, ohne dabei auf kulturelle und ethnische Unterschiede zu achten, und dadurch auch das binäre System verstärkt wird. Judith Butler ist der Ansicht, dass Frauen keine Merkmale oder Erfahrungen teilen, welche es legitimieren, sie alle gleich zu kategorisieren.
Die binäre Geschlechterordnung ist noch heutzutage in der Gesellschaft verbreitet und Judith Butlers Theorien, welche zeigen, dass mensch Geschlecht nicht einfach in ein binäres System einordnen kann, somit nach wie vor sehr relevant.