In einem meiner Module im Studium der Sozialen Arbeit ging es vor Kurzem um Rechtsextremismus und darum, was ihn ausmacht, wie er sich verändert hat und wo er uns heute begegnet.
Er mischt sich in unseren Alltag ein: in Schulen, in Jugendzentren und am häufi gsten auf Social Media.Das war für mich ein Moment, in dem ich verstanden habe:
Wenn wir queere Menschen schützen wollen, müssen wir auch über Rechtsextremismus sprechen. Denn beides hängt zusammen.
Mir persönlich, besonders als angehende Sozialarbeiterin, liegt sehr am Herzen, dass junge queere Menschen sich sicher fühlen, akzeptiert werden und ganz sie selbst sein dürfen. Egal wo. Egal wann. Egal wie.
Was ist Rechtsextremismus und was hat er mit queerer Jugend zu tun?
Rechtsextreme Ideologien bauen auf einem Weltbild auf, das sehr eng, sehr starr und sehr ausgrenzend ist. Für sie gibt es nur Mann und Frau. Normal ist nur hetero und alles, was nicht ins klassische Bild passt, wird abgewertet. Viele rechtsextreme Gruppen hetzen offen gegen queere Menschen, vor allem in sozialen Netzwerken, aber auch durch Aufmärsche oder Plakate, auf denen sie Vielfalt lächerlich machen oder sogar bedrohen.
Was bedeutet dies für queere Jugendliche?
Für queere Jugendliche bedeutet das: Sie erleben öfter Ausgrenzung, Hass oder sogar Gewalt. Das kann Angst machen und dazu führen, dass mensch sich versteckt oder nicht mehr weiss, wo mensch noch sicher ist.
Hier kommt die gute Nachricht: Du bist nicht allein.
Die queere Community ist stark. Und sie ist nicht allein. Immer mehr Menschen stehen auf gegen Queerfeindli-chkeit. In Schulen, Jugendarbeit, Medien und Politik. Wir schaffen gemeinsam Orte, an denen queere Jugendliche willkommen sind, sich austauschen und stärken können. Auch du kannst Teil davon sein!
Zum Beispiel so:
- Hör zu, wenn jemensch dir anvertraut, queer zu sein und sei da, ohne zu urteilen.
- Widersprich, wenn du Sprüche hörst, die abwertend sind und sag was. Du musst nicht gleich eine Rede halten, manchmal reicht ein einfaches: „Ey, das geht nicht.“ oder sprich über den Vorfall.
- Suche Verbündete. Mitschüler*innen? Mitstudierende? Eine Ansprechperson? Jugendgruppen in der Nähe? Online-Communities? Such sie oder gründe selbst was.
- Informiere dich. Je mehr du über queeres Leben und über Rechtsextremismus weisst, desto besser kannst du dich und andere schützen.
Denk daran: Queer zu sein ist etwas Schönes. Es bedeutet, sich selbst zu entdecken, neue Perspektiven kennenzulernen und Teil einer vielfältigen, kreativen und starken Community zu sein. In meinem Freund*innenkreis sind viele Menschen queer. Schwul, pan, bi, nicht-binär oder einfach nicht so, wie die Gesellschaft es oft erwartet. Ich sehe, wie viel Stärke, Offenheit, Kreativität und Liebe in ihnen steckt. Ich sehe auch, wie viel Mut es braucht, sich selbst zu sein.
Deshalb hier nochmal das Wichtigste:
Rechtsextremismus will spalten und wir halten zusammen.Er will Angst machen und wir setzen auf Mut und Menschlichkeit.
Er hasst Vielfalt und wir feiern sie.
Und das ist erst der Anfang!